Das singende springende Löweneckerchen
Es war einmal ein Mann, der hatte eine große Reise vor, und beim Abschied fragte er seine drei Töchter, was er ihnen mitbringen sollte. Die jüngste wünschte sich ein singendes, springendes Löweneckerchen (Lerche). Der Vater küsste alle drei und zog fort. Als nun die Zeit kam, dass er wieder auf dem Heimweg war, so hatte er das Löweneckerchen für die Jüngste umsonst aller Orten gesucht. Endlich sah er ganz oben auf der Spitze des Baums ein Löweneckerchen singen und springen. Wie er aber zu dem Baum trat, sprang ein Löwe darunter auf und brüllte. „Wer mir mein Löweneckerchen stehlen will,“ rief er, „den fresse ich auf! Dich kann nichts retten, als wenn du mir zu eigen versprichst, was dir daheim zuerst begegnet; willst du das aber tun, so schenke ich dir das Leben und den Vogel obendrein.“ Da ließ sich der Mann überreden, nahm das Löweneckerchen und versprach dem Löwen zu eigen, was ihm daheim zuerst begegnen würde. Das erste, was ihm begegnete, war seine jüngste Tochter. „Mein liebstes Kind, den Vogel habe ich teuer gekauft, ich habe dich dafür einem wilden Löwen versprechen müssen“ und erzählte ihr alles wie es zugegangen war. „Liebster Vater, was Ihr versprochen habt, muss auch gehalten werden: Ich will den Löwen schon besänftigen.“ Am andern Morgen nahm es Abschied und ging getrost in den Wald hinein. Der Löwe aber war ein verzauberter Königssohn und nur bei Tag ein Löwe, bei Nacht war er ein schöner Mann, und die Hochzeit ward mit Pracht gefeiert.
Zu einer Zeit wurden sie zu einer Hochzeit eingeladen, aber Löwe aber sagte, das wäre gefährlich für ihn, denn wenn der Strahl eines brennenden Lichts ihn berührte, so würde er in eine Taube verwandelt. Seine Frau ließ also einen Saal mauern, so stark und dick, dass kein Strahl durchdringen konnte, darin sollt‘ er sitzen. Die Tür aber war von frischem Holz gemacht, das sprang und bekam einen kleinen Ritz, den kein Mensch bemerkte. Da fiel ein haarbreiter Strahl auf den Königssohn und in dem Augenblick war er verwandelt. Die Taube sprach: „Sieben Jahr muss ich fortfliegen; alle sieben Schritte aber will ich einen roten Blutstropfen und eine weiße Feder fallen lassen und wenn du der Spur folgst, kannst du mich erlösen.“
So ging die Frau immerzu in die weite Welt hinein, doch einmal verlor sie die Spur. Der Südwind sprach: „Die weiße Taube ist zum Roten Meer geflogen, da ist sie wieder ein Löwe geworden, denn die sieben Jahre sind herum.“ Da ging sie hin und fand alles, wie der Wind gesagt hatte. „Jetzt bin ich erlöst“ sprach der Königssohn und führte seine Frau nach Haus und sie lebten von nun an vergnügt bis an ihr Ende.
Frisches Holz ist tatsächlich kein guter Werkstoff für eine Tür. Eine hochwertige Türeneinlage hätte dem Königssohn wohl einigen Ärger erspart.
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