Was steckt in einer Tür?

Ob Lack, Furnier oder CPL – die Wahl des dekorativen Türblattes ist Geschmackssache. Wesentlich sind aber die „inneren Werte“ einer Tür, die sogenannten Einlagen. Hier entscheidet sich, ob die Tür besonders stoßfest, einbruchhemmend oder schalldämmend ist. Für manche Räume, zum Beispiel Abstellraum oder Speisekammer, genügt eine leichte Tür. Andere Räume benötigen Türen, die ganz speziellen Anforderungen gewachsen sind: Für Bäder gibt es Feuchtraumtüren, Wohnungseingangstüren müssen resistent gegen Einbruchversuche sein und im Schlafzimmer sorgt eine Schallschutztür für Ruhe.

Türblatt mit Wabeneinlage

Das Leichtgewicht unter den Türen hat eine Einlage, die aus einer Wabenstruktur aus imprägnierter Pappe besteht. So wird das Gewicht auf etwa 8 kg/m² reduziert. Die Stabilität ist im Vergleich zu den im folgenden vorgestellten Einlagen etwas geringer, genügt jedoch vollkommen für Türen, die nicht besonders beansprucht werden. Eine andere Bezeichnung für eine Wabeneinlage ist Verbundeinlage.

Wabeneinlage

Türen mit Wabeneinlage sind sehr leicht.

Wabeneinlage

Türblatt mit Wabeneinlage: gefälzt (links) und stumpf einschlagend.

Türblatt mit Röhrenspanstreifeneinlage

Einlagen aus sogenannten Röhrenspanstreifen werden aus einzelnen Stegen aus durchbohrten Spanplatten zusammengesetzt, daher auch die alternative Bezeichnung Röhrenspanstegeinlage. Durch die stabilen Stege halten die Türen einer durchschnittlichen mechanischen Belastung problemlos stand. Mit etwa 12 kg/m² sind sie deutlich robuster als die Türen mit Wabeneinlage.

Röhrenspanstreifeneinlage

Türen mit Röhrenspanstreifeneinlage halten einer durchschnittlichen Belastung stand.

Röhrenspaneinlage

Türblatt mit Röhrenspanstreifeneinlage: gefälzt (links) und stumpf einschlagend.

Türblatt mit Röhrenspaneinlage

Die nächste Stabilitätsstufe erreicht eine Tür mit einer Einlage, die aus einer vollflächigen Spanplatte besteht, die von parallelen Röhren durchzogen ist. Diese Türeinlage bietet eine gute Geräuschdämmung bei einer hohen Stabilität (ca. 15 kg/m²). Die Benennungen Röhrenspanplatten- bzw. Röhrenspankerneinlage sind ebenfalls gebräuchlich.

Röhrenspan(kern)einlage

Röhrenspaneinlagen bieten hohe Stabilität und eine gute Geräuschdämmung.

Röhrenspaneinlage

Türblatt mit Röhrenspaneinlage: gefälzt (links) und stumpf einschlagend.

Vollspaneinlage

Vollspaneinlagen bieten höchste Stabilität.

Vollspaneinlage

Die sogenannte Vollspaneinlage ist mit ca. 23 bis 34 kg/m² das Schwergewicht unter den Türen. Sie bietet größtmögliche Stabilität und findet deshalb vor allem als Wohnungseingangstür Verwendung.

Spezialeinlagen

Bei höchsten Ansprüchen an die Tür, zum Beispiel im Bereich Brand-, Schall- und Einbruchschutz, erhalten die Türen zusätzliche Spezialeinlagen. Diese sind meist schichtweise aufgebaut und können selbst Detonationen standhalten. Gerne verbaut werden diese Türen in Hotels.

Massivholz

Massivholz ist bei Rahmentüren beliebt.

Massivholztür

Massivholztüren – am bekanntesten sind die Landhaustüren mit Rahmen und Füllung – sind die älteste Türform. Gut gearbeitete Holztüren weisen gute Schalldämmwerte auf. Massivholz neigt allerdings bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen zum Verziehen, weshalb man hier besonderen Wert auf höchste Qualität in der Verarbeitung legen sollte. Massivholz kommt vor allem bei den sogenannten Rahmentüren zu Einsatz, die Füllungen aus Holz oder Glas umschließen.

Welche Tür für welchen Raum?

Die Einlagen werden entsprechend den Erfordernissen, die im Wohnungs- und im Objektbau an Türen in Bezug auf Schallschutz, Feuerwiderstand, Einbruchsicherheit und Formstabilität gestellt werden, gewählt. Eine Übersicht der Einsatzempfehlungen finden Sie im entsprechenden Türentipp.

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