Das tapfere Schneiderlein
Ein Schneiderlein saß auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften. Da kam eine Bauersfrau vorbei und rief: „Gut Mus feil! Gut Mus feil!“. Das Schneiderlein kaufte von dem Mus und bestrich damit sein Brot. „Das wird nicht bitter schmecken,“ sprach er, „aber erst will ich den Wams fertig machen, eh ich anbeiße.“ Die Fliegen aber kamen und ließen sich auf dem Mus nieder. Da langte das Schneiderlein nach einem Tuchlappen, und schlug es unbarmherzig drauf. Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm tot und streckten die Beine. Da schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtel und stickte mit großen Buchstaben darauf „Siebene auf einen Streich!“ Der Schneider band sich den Gürtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil er meinte, die Werkstätte sei zu klein für seine Tapferkeit.
Der Weg führte ihn auf einen Berg, dort saß ein gewaltiger Riese. Das Schneiderlein ging beherzt auf ihn zu, und der Riese las auf dem Gürtel: „Siebene auf einen Streich,“ meinte, das wären Menschen gewesen, die der Schneider erschlagen hätte, und kriegte ein wenig Respekt. Er führte das Schneiderlein zu einem gefällten Eichbaum und sagte „wenn du stark genug bist, so hilf mir den Baum tragen.“ – „Nimm du nur den Stamm auf deine Schulter, ich will die Äste mit dem Gezweig tragen.“ Der Riese nahm also den Stamm, der Schneider aber setzte sich auf einen Ast, und ließ sich tragen. Es war da hinten ganz lustig und pfiff das Liedchen „es ritten drei Schneider zum Tore hinaus,“ als wär‘ das Baumtragen ein Kinderspiel. Dann trennten sich ihre Wege, das Schneiderlein zog weiter und kam in den Hof eines königlichen Palastes. „Siebene auf einen Streich“ lasen die Leute auf seinem Gürtel, meldeten es dem König, und der nahm ihn in seinen Dienst. Nach einer Weile wollte der König den Schneider wieder loswerden, da stellte er ihm gefährliche Aufgaben. Sollte er sie allerdings bestehen, so wollte er ihm seine Tochter zur Gemahlin geben und das halbe Königreich. Das Schneiderlein löste die Aufgaben und als letzte Forderung sollte der Schneider ein Wildschwein fangen, das in dem Wald großen Schaden tat.
Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen auf ihn zu; der flüchtige Held aber sprang in eine Kapelle und oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus. Das Schwein war hinter ihm hergelaufen, er aber hüpfte außen herum und schlug die Türe hinter ihm zu; da war das wütende Tier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinauszuspringen. Der König aber musste sein Versprechen halten und dem Schneider seine Tochter und das halbe Königreich übergeben. Hätte er gewusst, dass kein Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre ihm sehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit großer Pracht und kleiner Freude gehalten, und das Schneiderlein blieb sein Lebtag König.
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